Richard Wagner begann 1848 sein Monumentalwerk vom Ring zu schreiben. Als Thesen schrieb er: „Gold bringt den Menschen Unheil und Fluch, sie beladen sich mit Schuld“. Als Antithese setzte er den „goldenen Ring, der für die Liebe steht“.

Es waren Jahre des Umbruches für Wagner, die 1789 mit dem Ziel begannen, den herrschenden Feudalismus abzulösen und eine bürgerliche Republik zu schaffen. Im gleichen Jahr veröffentlichten Marx und Engels, im Auftrag des europäischen Bundes der Kommunisten, das Kommunistisches Manifest. In Berlin herrschten Unruhen gegen feudale Verhältnisse. Fortschrittsbürger formulierten eine erste deutsche Verfassung, die in der Paulskirche verabschiedet wurde, aber vom König keine Zustimmung erhielt. Am ganzen europäischen Himmel dämmerte eine neue Zeit.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erhöhten sich Systemspannungen, mit dem Vorrücken der NATO an russische Grenzen. Die Spannungen eskalierten nach den öffentlichen Erklärungen des Präsidenten der USA, Russland und China seien seine Hauptfeinde. Im Klartext attackiert ein Mitglied des Weltsicherheitsrates zwei weitere Mitglieder. Ein Affront, der schwer mit Verhandlungen beendet werden kann. Der Affront mündete in der Geschichte meist mit Waffengängen. In der Ukraine läuft er bereits stellvertretend ab. Der bisherige Handelsaustausch wurde bereits von den USA und der EU sanktioniert und ein bedeutender Gaslieferweg in der Ostsee gesprengt.

Aktuell drängen Fortschrittskräfte auf vier der fünf Kontinente der Welt auf die Einhaltung der universellen Menschenrechte, vor allem dem Recht auf Frieden, Leben und Sicherheit, der Gleichheit, Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung, der sozialen und internationalen Ordnung, dem Recht auf Arbeit, soziale Sicherheit und Asyl. Die Menschen der Welt leben erneut in eine Phase des Umbruchs. Bauern demonstrieren in ganz Europa für gerechte Lebensgrundlagen. Gewerkschaften fordern Verbesserungen. Demonstriert wird gegen die Verleumdung anderer Volksgruppen.

Sorge bereitet, dass sich die Medien weniger um Aufklärung von Ursachen und Wirkungen bemühen. Sondern eher um die Autowerbung, Absatzwerbung für sekundärer Produkte kümmern und mit „Deepfakes“ z.B. für die Bereiche Staatshaushalt, Kriege oder China, Sozialismus anbieten. Unsicherheiten in der Bevölkerung werden in gewünschten Richtungen gelenkt.

Wenig Hoffnung verbreitet der ehemalige Generalsekretär der CDU, Heiner Geisler, in seinem Spätwerk „Sapere aude“. Er ist sich sicher, dass die Bevölkerung das Vertrauen in die Politiker verloren hat. Die Politik hat den Herrschern der Finanzwelt zu viel Entscheidungsmacht eingeräumt. Ihre Geschäftsmodelle bewegen sich außerhalb der materiellen Wirtschaft. Sie erzielen Milliardengewinne mit zertifiziertem Papier ohne reale Deckung (CDO´s, EFT´s und andere Aktienzertifikate) oder mit der Kreditierung der Staatsschulden gegen sichere Zinsen. Ein Vizepräsident des Bundestages, ein Jurist, diesmal von der FDP, Wolfgang Kubicki, schämt sich nicht zu sagen: Rechtslücken zu nutzen, gehört zum Handwerk. Es ist kein Wunder, dass Steuervermeidung, Steuerrückzahlungen (Cum-cum-Geschäfte), Nutzung von Steueroasen seit Jahrzehnten möglich sind. (M. Hartmann, „Die Abgehobenen“, Campusverlag).

Finanzielle Sorgen entstehen beim Volk, wenn in den Entscheidungsetagen Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden.