Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
Über 20 000 Menschen trafen sich zu Demonstration und Kundgebung am 25.11. in Berlin. Der Demonstrationszug durch das Regierungsviertel erstreckte sich über mehr als 2 km. Wir danken allen, die sich, trotz schlechten Wetters, auf den oftmals langen Weg gemacht haben. Und wir danken allen, die im Vorfeld große Mühen darauf verwendet haben, die Organisation und Durchführung zu gewährleisten.

Die Stimmung war friedlich, die mitgeführten Transparente und laustarken Forderungen machten den Willen der Teilnehmenden deutlich, Kriege sofort und durch diplomatische Bemühungen zu beenden, Waffenlieferungen einzustellen sowie den Sozialstaat auszubauen, statt ihn immer höheren Rüstungsausgaben zum Opfer fallen zu lassen. Atomwaffen abschaffen, das Klima schützen, Meinungsfreiheit erhalten bzw. die immer weiter zunehmenden Einschränkungen zurücknehmen, Rassismus und Faschismus bekämpfen und für eine wehrhafte Demokratie einstehen, waren ebenfalls prominente Themen.

Die Mobilisierung zu dieser bundesweiten Aktion stand unter nicht gerade günstigen Bedingungen – wird doch unter dem harmlos klingenden Label „Zeitenwende“ eine massive Militarisierung der Gesellschaft auf allen Ebenen betrieben, in der Sprache ebenso wie in der ungeheuren Aufrüstung und dem immer stärker auch öffentlich ausgedrückten deutschen Großmachtstreben. Als Friedensbewegter ist man spätestens seit Beginn des Ukrainekriegs durch die einseitige Berichterstattung einem großen Konformitätsdruck ausgeliefert und schnell zum Putinversteher mutiert, wenn man für Waffenstillstand, Verhandlungen und gegen Waffenlieferungen ist sowie Sanktionen ablehnt.

Der neue Krieg in Nahost bringt nun weitere zusätzliche Spaltungslinien in der gesellschaftlichen Linken hervor. Denn seit dem 7. Oktober wird jede kritische Äußerung an der Kriegsführung Israels in Gaza noch vehementer als schon zuvor mit dem Etikett des Antisemitismus belegt, der schwer wiegt und eine sachliche Diskussion erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht. Anders als am 25.2. wurde diese Demonstration darüber hinaus medial fast totgeschwiegen. Erst in den letzten Tagen erschienen kleine vereinzelte Hinweise in einigen Zeitungen.

Trotz dieser Bedingungen beteiligten sich neben der „traditionellen“ Friedensbewegung viele Gruppen und Initiativen aus dem sozialen Bereich, aus Gewerkschaftsgruppen (nicht jedoch der Gewerkschaftsführung), aus Klima- und Demokratiebewegung sowie aus Migrantenorganisationen sicht- und hörbar im bunten Zug.

Der Versuch, die Demonstration in die rechtsoffene Ecke zu stellen, fruchtete dieses Mal nicht. Außer der Tür zum Toilettenwagen war nichts nach rechts offen!

Die Auftakt- und Abschlusskundgebung waren von eindrucksvollen Reden geprägt, deren gemeinsamer Nenner war, sich für Diplomatie und Verhandlungen, gegen Waffenlieferungen und für Abrüstung sowie eine Politik zum Wohl der Bevölkerung auszusprechen.

Sahra Wagenknecht, Gabriele Krone-Schmalz und Michael von der Schulenburg beim Auftakt, Michael Müller, Ates Gürpinar, Iris Hefets und Nadija Samour sowie Petra Erler beim Abschluss fanden mit ihren persönlichen, leidenschaftlichen und argumentativen Worten ein trotz Nieselregens aufmerksames Publikum.

Christa Weber und Stefanie Rediske, Gizem und Pablo Miró setzen mit ihren musikalischen Beiträgen zusätzliche inhaltliche Akzente und trafen viele ins Herz.

Reiner Braun begrüßte die Anwesenden, Jutta Kausch-Henken und Wiebke Diehl rundeten das Ganze mit ihren inhaltlich ergänzenden Moderationen ab.

Mit der Demonstration am 25.11. können wir auf eine Veranstaltung zurückblicken, die uns zuversichtlich macht, aber nicht übermütig werden lässt. Die vorhandene Vielfältigkeit unter Einhalt von gemeinsamen friedenspolitischen Kernforderungen, die Verbindung von Friedens-, Klima-, Sozial-, Antifaschismus- und Demokratiebewegung müssen nun gestärkt werden. An der Basis, in den Bezirken, in den Betrieben und Hochschulen, überall, wo Menschen zusammenkommen, müssen wir für ein Zusammengehen werben.

Die Mühen der Ebene eben!

Für die Initiative „Nein zum Krieg – Die Waffen nieder!“: Yusuf As, Reiner Braun, Wiebke Diehl, Andreas Grünwald, Claudia Haydt, Rita Sybille Heinrich, Jutta Kausch-Henken, Ralf Krämer, Willi van Ooyen, Christof Ostheimer, Hanna Rothe, Peter Wahl

Videos der Redebeiträge und bald auch einen filmischen Gesamteindruck unserer Demo findet Ihr unter: https://nie-wieder-krieg.org

Finanzen und Spenden

Eine dringende Bitte! Wir sparen, wo wir können und machen fast alles ehrenamtlich. Aber: Selbst bei sparsamstem Wirtschaften und ausschließlich ehrenamtlicher Tätigkeit kostet die Demonstration Geld. Die Veranstaltung muss durch Spenden finanziert werden:

Wir bitten daher, auf das Konto der Friedens- und Zukunftswerkstatt bei der Frankfurter Sparkasse, IBAN DE20 5005 0201 0200 0813 90, großzügig zu spenden.

Da die Friedens- und Zukunftswerkstatt als gemeinnützig anerkannt ist, können Spenden steuerlich geltend gemacht werden.