Die Staatengruppe BRICS, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, steht vermutlich vor einer rigorosen Erweiterung. Denn inzwischen wollen relativ viele Staaten der Vereinigung beitreten. Auch Venezuela strebt eine Mitgliedschaft an. Laut dem venezolanischen Staatschef Maduro geht es unter anderem darum, dass die BRICS-Gemeinschaft eine neue Weltordnung gestaltet.

Im vorigen Jahr hatte die Staatengemeinschaft BRICS, der Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, eine Erweiterung angekündigt. Kurz darauf zeigten sich rund 30 Länder an einem Beitritt zu dieser Vereinigung interessiert. Mehr als ein Dutzend Länder sollen inzwischen offiziell die Mitgliedschaft beantragt haben.

Von Alexander Männer

Auch Venezuela hat nun offiziell einen Aufnahmeantrag gestellt, um der Staatengruppe bald beitreten zu können, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Der Agentur zufolge hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro am Montag im venezolanischen Fernsehen erneut für eine Mitgliedschaft seines Landes in der Staatengruppe plädiert. Venezuela hoffe, dass der Aufnahmeantrag genehmigt wird, sagte Maduro, der nicht nur die Führungsrolle der BRICS bei der Entstehung einer multipolaren Weltordnung hervorhebt, sondern auch darauf hingewiesen, dass die BRICS-Länder dazu beitragen könnten, die südamerikanischen Staaten zu konsolidieren.

„Wir hoffen, dass China, Brasilien, Indien, Südafrika und Russland unseren Antrag positiv bescheiden werden. Wir hoffen auf eine positive Antwort, damit sich Venezuela glücklicherweise eher früher als später der BRICS-Dynamik anschließt, um zu lernen, zu unterstützen und zu helfen“, so Maduro.

Der venezolanische Staatschef hatte zudem wiederholt betont, dass die BRICS sich mittlerweile zu einem großen Magneten für diejenigen Staaten entwickelt hat, die eine andere Welt wollen. Eine Welt, die gerade auf Frieden und Zusammenarbeit beruht.

Am Tag zuvor, am 31. Juli, hat Boliviens Außenministerium bekannt gegeben, dass das Andenland ebenfalls Teil der BRICS-Gemeinschaft werden möchte. Demnach habe der bolivianische Präsident Luis Arce bereits im Juni einen entsprechenden Antrag eingereicht.

Zu den weiteren Anwärtern für einen Beitritt zu den BRICS gehören Argentinien, Nigeria, Äthiopien oder Bangladesch. Mexiko und Thailand erwägen ebenfalls einen Beitritt, ebenso kleinere Länder wie Simbabwe, Nicaragua, Syrien oder Weißrussland. Nicht zu vergessen sind die islamischen Länder. So sind zum Beispiel Pakistan, Saudi-Arabien, Ägypten, Indonesien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Tunesien und Bahrain an einer BRICS-Mitgliedschaft interessiert.

Unter anderem über die Frage der Ausweitung der Gemeinschaft wollen die fünf BRICS-Mitglieder auf dem 15. Gipfeltreffen der Gruppe beraten, das vom 22. bis 24.August im südafrikanischen Johannesburg stattfinden soll.

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