Nach zwei Wochen ist das europäische Referendum zum Krieg in der Ukraine mit mehr als 6000 Teilnehmern um die Welt gegangen, 85% davon allein in Italien.

Bisherige Ergebnisse:

JA NEIN ANDERE
Bist du der Meinung, dass dein Land Waffen an die Ukraine schicken sollte? 7% 93%
Würdest du dir wünschen, dass dein Land und Europa eine neutrale diplomatische Rolle übernehmen, um den Konflikt gewaltfrei zu lösen, wie zum Beispiel die Zivilen Friedenskorps? 94% 3% 3%
Bist du der Meinung, dass dein Land seine Militärausgaben erhöhen sollte? 4% 96%
Würdest du dieses Geld lieber für Bildung und Gesundheit ausgeben? 95% 2% 3%
Möchtest du, dass dein Land den Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) unterzeichntet? 98% 2%

Die bisherigen Ergebnisse sagen uns nicht nur, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags, gegen die Entsendung von Waffen in die Ukraine und gegen die Erhöhung der Militärausgaben ist, sondern sie sagen uns vor allem, dass sie es vorziehen würde, Europa eine Rolle bei der GEWALTFREIEN Lösung des Konflikts übernehmen zu lassen.

Nicht nur die Bildung eines echten Friedenskorps, das in der Lage ist, die Methodik der aktiven Gewaltfreiheit anzuwenden, erhält viel Zustimmung, ausserdem sprechen sich auch viele Kommentare für die Durchführung wirklicher diplomatischer Verhandlungen und für ein Europa außerhalb der NATO aus, damit Europa eine neutrale Rolle spielen und eine unabhängige Politik zum Nutzen und als Sicherung seiner selbst betreiben kann.

Europa, die große Abwesende. Anstatt, dass Europa diese historische Chance ergreift und eine eigene politische, wirtschaftliche, handelspolitische und vor allem ethische Rolle übernimmt, macht es sich mit den Kriegsherren gemütlich, diesmal sogar bei sich zu Hause, und versucht, den Widerstand der Gewaltfreien zum Schweigen zu bringen.

Ein Umfrageteilnehmer, der sich für eine gewalttätige Reaktion ausspricht, kommentiert:

„Diejenigen, die noch an den Frieden glauben, leben in einer naiven Blase, in der die Macht der Diplomatie hoffnungslos überschätzt wird“.

So wollen sie uns, die Gewaltfreien, als naiv darstellen – obwohl die Naiven diejenigen sind, die nicht glauben wollen, dass diese gewalttätige und unmenschliche Welt trotz ihrer kriegstreiberischen Bemühungen, sie aufrechtzuerhalten, zusammenbrechen wird.

Gandhi sagte:

„Erst ignorieren sie dich, dann verspotten sie dich, dann bekämpfen sie dich. Dann gewinnst du.“

Und Silo sagte 2004:

„Wir sind gescheitert und werden noch einmal und noch tausendmal scheitern, denn wir werden von den Flügeln eines Vogels namens „Versuch“ getragen, der über die Enttäuschungen, die Schwächen und die Kleinigkeiten hinweg fliegt.
Aus dem Glauben an unsere Bestimmung, aus dem Glauben an die Gerechtigkeit unseres Handelns, aus dem Glauben an uns selbst, aus dem Glauben an den Menschen entsteht die Kraft, die unseren Flug antreibt.
Da weder das Ende der Geschichte, noch das Ende der Ideen, noch das Ende des Menschen und genauso wenig der endgültige Sieg der Bosheit und der Manipulation eingetreten ist, können wir immer versuchen, die Dinge und uns selber zu verändern.“

Sind die 1500 Menschen, die Michele Santoros Initiative „Forbidden Peace“ finanziell unterstützt haben, naiv? Sind die 400.000 Menschen, die ihr gefolgt sind, naiv? Sind die Hunderttausende von Menschen, die jeden Tag gegen diesen „schändlichen und frevelhaften Wahnsinn“ demonstrieren, naiv? Ist der Papst naiv? Sind die wenigen Parlamentarier:innen, zu wenige, die im Parlament gegen Waffenlieferungen und Militärausgaben gestimmt haben, naiv? Sind die Hunderte von Organisationen, die seit Jahrzehnten die Kultur der Gewaltfreiheit verbreiten, naiv?

Und mit diesen Worten möchten wir alle Menschen und alle sozialen, politischen und spirituellen Organisationen, die sich für aktive Gewaltfreiheit als Lebensphilosophie entschieden haben, dazu einladen, uns bei der Verbreitung dieser Umfrage in ganz Europa zu helfen – nicht nur, um unserer Stimme mehr und mehr Gehör zu verschaffen, sondern auch, weil sie ein Werkzeug ist, um miteinander in Beziehung zu treten und die Fäden einer großen europäischen (und weltweiten) Bewegung zu weben. Einer Bewegung, die sich für Gewaltfreiheit entscheidet, um die großen Probleme zu lösen, die die Menschheit und den Planeten heimsuchen, nicht nur Konflikte zwischen Ländern. In der Tat wurden viele Vorschläge gemacht, wohin die Mittel fließen sollen: nicht nur in Bildung und Gesundheit, sondern auch in Umweltschutz, Flüchtlingsaufnahme, Umverteilung von Reichtum, Beseitigung aller Formen von Diskriminierung und Ungleichheit; für ein solidarisches Zusammenleben mit Respekt vor uns selbst, den Anderen, dem Planeten und dem Universum.

Die Umfrage, die von den Trägern der Kampagne „Europa für den Frieden“ ins Leben gerufen wurde, gibt es in 5 Sprachen. Sie zielt darauf ab, Millionen von Stimmen in ganz Europa zu erreichen, um die Ergebnisse ins Europäische Parlament zu bringen. Sie soll verdeutlichen, dass die Menschen vor allem dann souverän sind, wenn sie sich für aktive Gewaltfreiheit, Bildung, Gesundheit, Chancengleichheit und die Umwelt entscheiden, anstatt den Herren von Krieg, Waffen und Gewalt zu dienen.

Es ist Zeit für eine Konvergenz in Gewaltlosigkeit. Wähle und lass auch andere wählen!

https://www.surveylegend.com/s/43io

Übersetzung aus dem Italienischen von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!